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eine halbe Drachme Malzgeist, und das alles noch zusätzlich
zu den Keksen, dem Ö1 und einer täglichen Gabe meiner besten
Drosselpastete."
Ildefonse schüttelte mißbilligend den Kopf. "Sie werden immer
anspruchsvoller. Und wer muß es bezahlen? Ihr und ich. So ist
das Leben." Er drehte sich zur Seite, um dem korpulenten
Hurtiancz nachzuschenken.
"Ich habe mich umgehört", erklärte Hurtiancz selbstgefällig,
"und erfahren, daß Xexamedes sich schon etliche Jahre auf der
Erde aufhält. Er war offenbar ein Renegat, nicht weniger
willkommen auf Jangk als bei uns."
"War?" fragte Ildefonse. "Er ist es vielleicht immer noch.
Wer hat denn seine Leiche gefunden? Niemand! Haze ist der
Ansicht, daß Elektrizität für einen
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Erzveult das gleiche ist wie Wasser für einen Fisch."
"Es ist doch ganz klar", brummte Gilgad. "Morreion zog aus,
um die Herkunft der lOUN-Steine zu erfahren. Das gelang ihm,
und nun bedroht ihn nichts."
"Eine mögliche Deutung", meinte Ildefonse. "Aber zweifellos
steckt mehr dahinter, als es den Anschein hat."
"Weshalb uns jetzt darüber den Kopf zerbrechen?" warf Rhialto
ein. "Doch was die lOUN-Steine in unserer Hand betrifft - ich
melde nun formell meinen Anspruch darauf an, als
Entschädigung für den Verlust, der mich im Verlauf der
öffentlichen Untersuchung befiel."
"Dieser Anspruch scheint auf den ersten Blick einleuchtend",
meldete Gilgad sich zu Wort. "Um der Gerechtigkeit willen muß
jeder von uns im Verhältnis zu seinem Verdienst entlohnt
werden. Ich sage das nicht allein, weil es mein
sofortwirkender, elektrischer Strahl war, der den Erzveult
vernichtete."
Ao von den Opalen protestierte scharf. "Das ist eine weitere
kasuistische Behauptung, die nicht anerkennbar ist, um so
mehr, als die ausgestrahlte Energiemenge Xexamedes das
Entkommen ermöglicht haben könnte."
Die Meinungsverschiedenheiten wogten eine gute Stunde hin und
her, bis Ildefonse schließlich einen Vorschlag machte, der
mit nur einer Gegenstimme angenommen wurde. Jeder der Magier
sollte auf einer Liste jene Gegenstände aus dem ehemaligen
Besitz Xexamedes' in der gewünschten Reihenfolge aufführen,
die er begehrte. Ildefonse würde die Listen dann vergleichen.
Wo mehrere an der gleichen Stelle an demselben Stück
interessiert waren, sollte das Los entscheiden. Rhialto wurde
eine freie Wahl zugesichert, nachdem die fünfte Option
feststand, und Gilgad nach der zehnten.
Rhialto war nicht damit einverstanden: "Von welchem Wert kann
denn die fünfte Wahl schon sein?" protestierte er. "Der
Erzveult besaß nichts weiter als
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die Steine, den unbedeutenden Krimskrams dort auf der
Anrichte und ein paar Wurzeln, Kräuter und Elixiere."
Doch er wurde überstimmt. Ildefonse verteilte Papier, und
jeder Zauberer führte jene Gegenstände auf, die ihm zusagten.
Ildefonse studierte die Listen. "An erster Stelle bei jedem
stehen die lOUN-Steine", erklärte er schließlich seufzend.
Alle blickten auf die Steine, die in einem bleichen Feuer
schimmerten.
"Deshalb", fuhr Ildefonse fort, "muß das Los entscheiden."
Er stellte einen Tonkrug auf den Tisch und verteilte sechzehn
Elfenbeinscheiben. "Jeder wird nun seinen Namen auf die
Scheibe in seiner Hand schreiben und sie dann in den Tonkrug
werfen. " Ildefonse ging mit gutem Beispiel voran. "Wenn das
getan ist, rufe ich eine Dienerin, die eine der Scheiben
herauszieht."
"Einen Augenblick!" Byzant sprang auf. "Ich rieche Unheil. Es
treibt sich hier herum!"
Ildefonse richtete die Augen auf den feinfühligen Nekromanten
und fragte kalt: "Welche Art von Unheil meint Ihr?"
"Ich spüre eine Widersprüchlichkeit, eine Uneinigkeit. Etwas
Fremdartiges befindet sich zwischen uns - jemand, der nicht
hier sein dürfte."
"Ein Unsichtbarer!" schrie Mune, der Magier, erschrocken.
"Ildefonse, bewacht die Steine!"
Ildefonse spähte durch die Schatten der Halle. Er beschrieb
ein Geheimzeichen und deutete auf eine gegenüberliegende
Ecke. "Geist, bist du hier?"
Eine weiche Stimme flüsterte: "Ich bin hier."
"Antworte: wer befindet sich unsichtbar zwischen uns?"
"Müde Schemen der Vergangenheit. Ich sehe Gesichter: jene,
die niedriger sind als Geister, die Geister von toten
Geistern... Sie flimmern und werfen einen flüchtigen Blick
auf euch, sie kommen und gehen."
"Wie sieht es mit lebenden Wesen aus?"
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"Kein pulsierendes Blut, kein warmes Fleisch, kein klopfendes
Herz."
"Bleib auf deinem Posten und halte Wache. " Ildefonse wandte
sich wieder an Byzant, den Nekromanten. "Und jetzt?"
"Ich fühle eine fremde Ausstrahlung."
"So sagt, was schlagt Ihr vor?"
Byzant sprach sanft, um die exquisite Feinheit seiner
Wahrnehmungskraft zu unterstreichen. "Von uns allen hier bin
allein ich ausreichend aufnahmefähig für die Finesse der
lOUN-Steine. Deshalb sollte ich sie verwahren."
"Laßt endlich das Los sprechen!" brummte Hurtiancz abfällig.
"Byzant glaubt, er könnte uns für dumm verkaufen."
"Seid gewarnt!" schrie Byzant. Er warf einen finsteren Blick
auf Hurtiancz.
Ildefonse befahl eine seiner Mägde herbei. "Hab keine Angst.
Du brauchst nur in den Krug zu greifen, die Scheiben
gründlich zu mischen und eine davon herauszuziehen. Diese
legst du auf den Tisch. Hast du das verstanden?"
"Ja, Lord-Zauberer."
"Dann tu, wie ich dir sagte."
Das Mädchen schritt zum Krug. Sie streckte die Hand aus. In
diesem Augenblick murmelte Rhialto insgeheim den Zauberspruch
des temporalen Stillstands, den er vorsichtshalber - auf [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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